Der Melonenschneider
Werkmodell entstanden 1907, Bronze
(Laur II 112)


„Da ist dann der Melonenschneider eine Bronze von 1907. Wir finden in der deutschen plastischen Kunst der letzten Jahrhunderte kaum ein Werk, das mit solcher sinnlichen Kraft einen Esser aus dem Volk gestaltete. (Habe ich unrecht? Ich bin dankbar für Belehrung.) Er hat sich genau so hingesetzt, wie es für seine Tätigkeit am besten ist, und er verliert sich nicht in seiner Arbeit. Mit ihm könnte man sehr wohl über die Arbeitsbedingungen reden und über einiges andere dazu. Er mag noch nicht genug wissen, aber als eines Ahnen zumindest braucht sich seine Klasse nicht zu schämen, denke ich.“

Bertolt Brecht, Notizen zur Barlach-Ausstellung,
in Sinn und Form, Viertes Jahr, 1952, Erstes Heft

 

Barlach ließ das Modell schon 1907 in Bronze gießen, noch nicht bei Noack in Berlin-Friedenau, der späteren Gießerei seiner Modelle (bis heute), sondern bei der Berliner Hofgießerei Martin und Piltzing.
Motivischer Vorläufer des Melonenschneiders ist der Tauziehende russische Bettler (Gipsmodell in der Ernst Barlach Stiftung), bei dem Barlach die breitbeinige frontale Schrittstellung des Mannes bereits vorformte.“

Der Bildhauer Ernst Barlach. Skulpturen und Plastiken im Ernst Barlach Haus – Stiftung Hermann F. Reemtsma, Hamburg 2007, S. 70

 

weitere Titel
Der Melonenesser, Der Melonenschneider


Maße

Höhe: 33,7 cm Breite: 39,5 cm Tiefe: 22,9 cm


weitere Ausführung
16 Bronzegüsse
2 Stuccogüsse

 

Gießerei
Holfbildgießerei Martin und Piltzing
(ab 1940) Hermann Noack, Berlin