Magdeburger Ehrenmal (Werkmodell)
entstanden 1928/29, Gips
(Laur II 436)

 

„Das zwischen 1927 und 1929 im Auftrag des Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung erarbeitete Mahnmal wurde 1929 im Magdeburger Dom [...] aufgestellt.
Seit 1926 war in der Stadt die paramilitärische Vereinigung ‚Stahlhelm‘ stark vertreten, der auch der Domprediger Martin angehörte. So war das Mahnmal von Anfang an reaktionären Angriffen ausgesetzt, bis es im September 1934 auf  Betreiben des Domgemeinderates entfernt wurde. Es wurde zunächst im Keller der Nationalgalerie in Berlin magaziniert, bis es von Bernhard A. Böhmer zurück erworben wurde und bis 1945 zunächst im Atelierhaus, dann in der Taufkapelle der Pfarrkirche in Güstrow sichergestellt werden konnte. 1956 erfolgte die Wiedererrichtung im Dom zu Magdeburg.“
 

Ernst Barlach. Das plastische Werk - Werkverzeichnis II 

„Der Antrag des Domgemeine-Kirchenrates zur Entfernung des Denkmals hatte niemals künstlerische Gründe. Von Anfang an war die ‚Anti-Kriegsstimmung‘ der eigentliche Grund der Ablehnung. Die öffentliche Reaktion, der Stahlhelmprediger Martin, das Evangelische Konsistorium und der Gemeindekirchenrat warfen dem Künstler Pazifismus vor und sahen darin eine unchristliche Handlung zum Krieg.“

Ilona Laudan – Ernst Barlach. Das Denkmal des Krieges im Dom zu Magdeburg, Magdeburg 2009, S. 12

 

Maße

Werkmodell (Gips)
Höhe: 125,5 cm      Breite: 78,0 cm      Tiefe: 37,0 cm

Magdeburger Ehrenmal (Eichenholz) 
Höhe: 244,0 cm     Breite: 254,0 cm     Tiefe: 75,0 cm

 

weitere Ausführungen

Das Werkmodell (Maßstab 1:2), zwölf dazugehörige, unnummerierte Bronzegüsse (ab 1998) und die Ausführung in Eichenholz im Magdeburger Dom sind erhalten, ebenso der erste Entwurf mit Sockel, beide in Gips.