August Gaul
Hamster
1917
Eisen
23,5 x 9,4 x 14,5 cm
Städtische Museen Hanau
Fotograf: Kai Jakob

Künstlerfreunde. August Gaul und Ernst Barlach
05.05.2024 – 08.09.2024

Die beiden Ausnahmebildhauer Ernst Barlach (1870–1938) und August Gaul (1869–1921) gelten als zentrale Wegbereiter der deutschen Bildhauerei des Expressionismus. Nie zuvor wurden die freundschaftliche Verbundenheit beider Künstler sowie die Parallelen in ihrem Œuvre explizit untersucht und in einer Ausstellung oder Publikation vor Augen geführt. Der Ernst Barlach Stiftung ist es ein dringliches Anliegen, diese Forschungslücke zu schließen und die spannende Künstlerfreundschaft lebendig zu vermitteln.
Barlach, dessen Fokus auf metaphorischen Menschendarstellungen lag, und Gaul, der die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Tier favorisierte, verbindet eine spezielle Formsprache, die einer Verknappung der Grundformen und einer Reduktion der Details folgt. Die hierbei erzielte Allgemeingültigkeit ihrer Darstellungen hat an Wirkungskraft bis heute nichts verloren.
In der Ausstellung wird anhand von grafischen sowie plastischen Arbeiten der Werdegang beider Künstler vom Frühwerk über den ausschlaggebenden Moment des künstlerischen Durchbruchs und dem sich anschließenden Erfolg bis hin zum Spätwerk dokumentiert. Hierbei sollen Fragen nach der Ausbildung, nach einer gegenseitigen Beeinflussung, nach dem Prozess der Findung der Formsprache sowie nach Motiven und Aussage der jeweiligen Arbeiten anhand exemplarischer Kunstwerke beantwortet werden. Besondere Aufmerksamkeit wird die für beide Bildhauer wichtige Beziehung zum Kunsthändler Paul Cassirer (1871–1926) sowie die enge persönliche Freundschaft zwischen Gaul und Barlach erhalten.

Kuratorin: Franziska Hell, M.A.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog, er ist vor Ort oder in unserem online-shop erhältlich.

Ein Projekt der Ernst Barlach Stiftung Güstrow in Kooperation mit den Städtischen Museen Hanau.

Für die Förderung der Publikation und der Ausstellung danken wir:

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Ernst Barlach, Tanzende Alte, 1920, Bronze (Guss nach 1951), Ernst Barlach Stiftung Güstrow, Fotograf: Alexander Klaus

Alles in Bewegung
15.09.24 – 12.01.25

Mit seinen ruhigen, statisch angelegten Figuren erzielt Ernst Barlach (1870-1938) zu Beginn des 20. Jahrhunderts seinen künstlerischen Durchbruch. Bis heute ist er bekannt für kompakte, in sich geschlossene Skulpturen, die die Betrachtenden zum Innehalten anregen.
Doch auch energisches Vorwärtsstürmen und eiliges Fliehen, zielgerichtetes Fliegen, ausgelassenes Tanzen oder ekstatische Ausgelassenheit beschäftigten den Künstler. Die Ausstellung widmet sich den vielfältigen plastischen und grafischen Bewegungsmotiven im Œuvre Ernst Barlachs und bricht das Bild des blockhaft arbeitenden Bildhauers.
Das Ernst-Barlach-Theater Güstrow, das im Rahmen des Programms TANZLAND von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird, zeigt zeitgleich im Herbst 2024 eine Tanzperformance, die im Sinne des Werkes Barlachs die Facetten des körperlichen Ausdrucks weiterentwickelt und die Gattungsgrenzen hinterfragt. Diese Studie im Spannungsfeld zwischen Tanz und bildender Kunst wird von zwei gänzlich unterschiedlichen Tanzkompanien präsentiert, von der „Deutschen Tanzkompanie“ aus Neustrelitz und von der Gruppe „Overhead Project“ aus Köln.

Die Ernst-Barlach-Stiftung und das Ernst-Barlach-Theater Güstrow werden im Herbst 2024 zudem verschiedene Tanz- und Kreativworkshops, Vorträge und Filmabende anbieten.

Kuratorin: Franziska Hell, M.A.

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