Fries der Lauschenden

1933-1938

Barlachs letzte Schaffensjahre waren geprägt von der Verfemung durch die Nationalsozialisten.
Besonders angegriffen wurden seine Ehrenmale, die nicht den heroischen Soldaten darstellen, sondern Trauer und Mahnung versinnbildlichen.
1934/35 kann Barlach endlich im Auftrag Hermann F. Reemtsma einen lang gehegten Wunsch verwirklichen und den "Fries der Lauschenden" realisieren. Dies blieb einer der wenigen Aufträge dieser Zeit. Stattdessen wurden seine Werke aus Ausstellungen entfernt, die Ehrenmale abgebrochen und der Band "Ernst Barlach. Zeichnungen", erschienen 1935 im Verlag Reinhard Piper, beschlagnahmt. Neben dem Ausstellungsverbot ab 1937 wurden in der Ausstellung "Entartete Kunst" in München 2 von insgesamt 381 konfiszierten Werken gezeigt, andere ins Ausland verkauft.
Barlachs letztes literarisches Werk, das Romanfragment "Der gestohlene Mond", entstand in den Jahren 1936/37. Im Mittelpunkt des Werkes steht Barlachs Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, die auch in seinen späten Plastiken zum Ausdruck kommt.
Stellvertretend sind hier zu nennen: "Der Wanderer im Wind" (1934), "Lachende Alte" (1937), "Frierende Alte" (1937), "Der Zweifler" (1937).